Zur Historie des Fischlands

Noch heute finden Sie beim Spazierengehen entlang des Grenzweges die Hinweistafeln mit den alten Landkarten, die die territoriale und politische Trennung der beiden Landesteile veranschaulichen.

Das Fischland bestand bis ins 14. Jahrhundert aus einer Insel, die durch zwei Seerinnen begrenzt wurde: im Süden durch den Permin und im Norden durch den Loop bzw. Darßer Kanal. Dieser war ein Meeresarm zwischen dem Saaler Bodden und der Ostsee. Der Loop hatte etwa zwei Meter Tiefgang und Pfähle für die Befestigung der Ufer und das Anlegen der Boote und Schuten. Die Passierbarkeit wurde häufig durch Sturm und Versandung beeinträchtigt. 

(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Fischland)

(Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/46/Dar%C3%9F-1761.jpg)

1392 oder 1393 zerstörten 1000 Mann aus der Hansestadt Rostock den Hafen von Ahrenshoop und „verdämmten“ den Loop. Um 1400 versenkten die Stralsunder im Permin drei Schiffe und schlossen ihn damit. Zumindest der Loop blieb wahrscheinlich noch bis in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts dauerhaft offen.

Heute existiert nur noch ein 135 m langer Graben zwischen der Hauptstraße und dem Rest der kurzen Landwehr am Feldweg entlang des sogenannten Grenzweges. (vgl. ebd.)

Die Besonderheit dieses Landstrichs aus geografischer und geologischer Sicht hatte einen nicht unwesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Menschen, die ihn bewohnten und die Herausbildung von Charakteren, die für das Fischland kennzeichnend sind. Schon immer gehörten die Fischländer zu den besten und mutigsten Seefahrern, die alle Meere der Welt befuhren – ob als Kapitäne, Schiffsoffiziere oder Matrosen. Nicht ohne Grund wurde hier in Wustrow am 10. November 1846 die erste die erste staatliche Navigationsschule Mecklenburgs eröffnet.

Aber nicht nur die Weltmeere, sondern auch die heimischen Ostsee- und Boddengewässer wurden von den Fischern des Fischlandes befahren, um ihre Familien zu ernähren und Handel zu betreiben. Insbesondere für die flachen Boddengewässer wurden durch Fischer und ansässigen Bootsbauer besondere Boote entwickelt, die für den heimischen Fischfang im Besonderen geeignet waren. Hierzu zählen neben den Zeesbooten, die seit 2019 zum immateriellen Kulturerbe zählen (siehe auch https://www.unesco.de/kultur-und-natur/immaterielles-kulturerbe/immaterielles-kulturerbe-deutschland/zeesboote), auch die kleineren Netzboote, die von den Fischern sowohl alleine als auch gemeinsam gesegelt wurden und auch heute noch werden. Die Tradition dieser Netzboote wird heute im Privaten, aber auch durch Initiativen des Vereins "Holzbootfreunde Fischland e.V." bewahrt. Mit viel Liebe, Zeit und Pflege werden alte Netzboote vor dem Verfall bewahrt, um die Geschichte des Fischlandes lebendig zu erhalten. Heute liegen einige dieser Netzboote im kleinen Netzboothafen von Althagen und können dort bestaunt und bewundert werden.

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